Ein Interview mit Schnieder Mitarbeiter Nils Pohlmann aus dem Stuhlbau
Tischler im Stuhlbau bei Schnieder
Nils Pohlmann ist 22 Jahre jung, kommt aus Münster und arbeitet als Tischler im Stuhlbau der Stuhlfabrik Schnieder. Er kam bereits während seiner Ausbildung zur Stuhlfabrik Schnieder, als sein Lehrbetrieb schloss und er eine Anschlussstelle suchte. Nach der Lehre blieb er als Geselle. Seine Stärke und Leidenschaft ist die Arbeit mit und an CNC-gesteuerten Maschinen.
Was macht Dir besonders Spaß beim Bauen von Stühlen?
Es ist die Art, wie sorgsam das Holz bearbeitet wird, zum Beispiel, wenn es erst im Dampfbottich weich gemacht wird, um es dann zu biegen. Spannend finde ich auch, wie passgenau die einzelnen Teile eines Stuhls aufeinander abgestimmt und zu stoff- und formschlüssigen Verbindungen werden. Stuhlbau ist ein lebendiges Thema.
Was ist die spannendste Tätigkeit für Dich?
Wenn ich die Zeichnungen aus dem Büro erhalte, auf deren Basis die Programmierung für die CNC-gesteuerte Maschine erstelle. Für den Fall, dass das Design auf einem vorhandenen Stuhl aufbaut, dauert die Programmierung vielleicht zwei Stunden, bei einem komplett neuen Formteil kann es auch einen Tag oder länger dauern.
Wann sind für Dich die Teile produktionsreif?
Ich stelle vorwiegend Vorder- und Hinterzargen eines Stuhls her, ab und zu auch Kopfstücke. Natürlich überprüfe ich, ob diese Teile mit den anderen Teilen des Stuhls zusammen passen, und zwar ganz einfach, indem ich sie zusammenbaue. Eine Messuhr und eine Schiebelehre sind dabei stets im Einsatz. Bei Biegeteilen ist die Arbeit anspruchsvoller als bei geraden Teilen.
Und wie geht es in der Produktion weiter?
Nach der Programmierung, dem Test und einem anschließenden Finetuning geht es in die Produktion mit der CNC-gesteuerten Maschine. Für eine kleine Serie von 50 Zargen brauche ich etwa eine halbe Stunde, ca. fünf bis sechs Stunden dauert es bei 500 Teilen.